Schritt 1 - Bild öffnen
Okay, wir beginnen mit dem Bild aus dem HowTo zur
Farbkorrektur, damit wir eine gute Basis haben. Das Bild erscheint
mir an dieser Stelle geeignet für das, was wir damit vorhaben. Ihr könnt euch das Bild downloaden oder wieder ein eigenes nehmen um die
folgenden Schritte nachverfolgen zu können. Als allererstes erstellen wir eine Kopie unseres Hintergrundes (Strg+J). So kann man durch
Abschalten der Ebenenkopie immer wieder mit dem Original vergleichen und sehen wenn man an einer stelle einen Fehler gemacht hat, oder sich
Originalteile wieder zurückkopieren.
Schritt 2 - Basis Korrektur
Wir beginnen damit zunächst Unreinheiten, Macken und Bildfehler zu Korrigieren. Dazu beginnen wir mit dem Heilwerkzeug
Mit einer Vorlage in höherer Auflösung lässt sich hier natürlich wesentlich besser arbeiten, aber für das HowTo sollte das Bild ausreichen.
Wir konzentrieren uns zunächst auf die Nase und Stirn Partie und wählen zunächst immer mit gedrückter (ALT) Taste eine Hautfläche in der
näheren Umgebung die in Ordnung ist und heilen dann damit die defekte Stelle.
Im Anschluss daran beginnen wir mit dem Klonstempel
Falten und Augenränder zu glätten. Dies ist eine wesentlich natürlichere Methode, als sie einfach wegzuheilen, dam an die Hautstruktur
erhält, und nur die Tiefe vermindert. Der Gesamteindruck bleibt also erhalten. Dazu stellen wir den Stempel mit Größe 8 und Härte 50% auf
den Blendenmodus "Aufhellen" mit einer Deckkraft von 15-20%. Wieder wählen wir mit der (ALT) Taste einen helleren Hautbereich in der
Umgebung und dann stempeln wir in die eine Korrektur benötigen. Vorzugsweise konzentrieren wir uns zunächst auf die Augenpartie.
Damit hätten wir dann die grundlegenden Korrekturen abgeschlossen und widmen uns nun Bildeinstellungen.
Schritt 3 - Frische Hauttöne
Um die Hauttöne zu verbessern bedienen wir uns eines einfachen Tricks. Zunächst einmal ändern wir den Bildmodus auf Lab.
Danach erstellen wir uns eine neue Ebene mit (Strg+Shift+N). Wir wählen die neu erstellte Ebene aus und weisen ihr folgendes unter Bildberechnungen zu
Ebene: Hintergrund Kanal: a Modus: Normal
Auf die Ebene nun die gleichen Einstellungen noch einmal, allerdings für den zweiten Kanal (b).
Damit erhalten wir eine Ebene die in etwa so aussehen sollte.
Als nächstes setzen wir den Blendmodus für diese Ebene auf weiches Licht und die Deckkraft auf ca. 25%. Damit erreichen wir weiche warme
Hauttöne. Allerdings neigt dieser Trick zu einem leichten Rot-/Orangestich, so dass wir in der Ebene als nächstes den Farbton und die
Sättigung anpassen. Dazu wählen wir die Ebene an und drücken (Strg+U). Wir wählen in den Kanälen den Rotkanal und ändern in unserem Beispiel
die Werte für Farbton auf -8 und Sättigung auf -25.
Nun fügen wir uns noch über [ Ebene -> Ebenenmaske hinzufügen -> Alles maskiert ] eine Maske hinzu und legen dann mit einem weißen Pinsel mit
100% Deckkraft Gesicht, Hände und auch die Harre wieder frei. Das Ergebnis sollte ungefähr so aussehen.
Wenn wir mit den Einstellungen zufrieden sind, reduzieren wir die Ebene mit der darunterliegenden. (Strg+E)
Als letztes stellen wir noch den Bildmodus wieder zurück auf RGB.
Schritt 4 - Etwas mehr Tiefe
Nun fügen wir dem Bild noch etwas Tiefe hinzu. Dazu wählen wir unser Bildebene an und wählen über [ Auswahl -> Farbbereich auswählen ] die
Lichter.
Von der Auswahl erstellen wir uns mit (Strg+J) eine neue Ebene. Diese stellen wir dann auf den Blendenmodus "Negativ multiplizieren" und
verringern die Deckkraft auf 10%. Damit haben wir die hellen Bildbereiche etwas weiter hervorgehoben und dem Bild so etwas mehr Tiefe
verliehen. Nun wieder die Ebenen reduzieren (Strg+E).
Schritt 5 - Weiche Haut
Weiche, rein wirkende Haut ist das Geheimnis vieler Models. Aber meistens hat auch bei den Damen die Magazine schmücken die Bildbearbeitung
ein wenig nachgeholfen. Wir werden nun die Haut in unserem Beispiel etwas aufweichen. Dazu gehen wir wieder über [ Auswahl -> Farbbereich
auswählen ] und wählen einen Punkt nahe der Nasenmitte im unteren Bereich an.
Im Anschluss daran stellen wir die Verschwommenheit noch auf 85 und erhalten so in etwa folgendes Ergebnis.
Nun erstellen wir mittels der Auswahl wieder eine neue Ebene (Strg+J). Wählen die neu erstellte Ebene aus und wählen
[ Filter -> Weichzeichnen -> Gaußscher Weichzeichner ]. Für unser Beispiel wählen wir einen Radius von 0,7
In einem Bild mit höherer Auflösung kann der Radius auch 4 oder gar 7 Pixel betragen. Je nach Geschmack kann hier die Haut beeinflusst werden.
Nun wählen wir den Radiergummi (E) mit einer Deckkraft von 100% und löschen die Bereiche der Ebene an den Augen, den Brauen, den
Nasenlöchern. Danach stellen wir die Deckkraft auf 50% und vermindern den Effekt an den Lippen. Danach stellen wir die Ebenendeckkraft noch
auf 55% und reduzieren wieder die Ebene mit der darunterligenden. (Strg+E)
Schritt 6 - Lebendige Farben
Nun wollen wir ein wenig Leben ins Bild bringen. Hierzu müssen wir die Farben ein wenig aufpäppeln und noch ein paar andere Einstellungen
vornehmen. Wir werden hierzu vor allem mit Einstellebenen arbeiten, da diese die Bilddaten eben nicht beschädigen und die Werte auch im
Nachhinein noch verändert werden können, wenn man merken sollte, das eine Einstellung nicht mit einer neu erzeugten Einstellebene nicht
harmoniert.
Als erstes wenden wir [ Bild -> Einstellung -> Farbübereinstimmung ] und wählen die Werte 115 für Luminanz und 105 für Farbintensität.
Natürlich ist es einem freigestellt die angegebenen Werte nach eigenem Empfinden zu variieren.
Nun fügen wir eine neue [ Einstellebene -> Gardationskurven ] hinzu.
Dort stellen wir im RGB Kanal folgende Werte ein [ 60->58 ] [ 127->145 ] [ 225->230 ] und erhalten als Kurve
Danach wählen wir den Rotkanal und stellen die Werte [ 128->124 ] [ 225->220 ] ein.
Nun stellen wir im Grünkanal [ 127->127 ] [ 220->225 ] ein.
Und schließlich im Blaukanal [ 127->127 ] [ 190->195 ] einstellen.
Die Einstellungen [ 127->127 ] im Grün- und Blaukanal wenden wir an, damit sich die Kurve nicht über den gesamten Bereich nach oben
verändert sondern im dunklen Bildbereich konträr, also noch weiter die Farbe entzieht, wo wie sie in den hellen Bildbereichen hinzufügen.
Nun fügen wir eine neue [ Einstellebene -> Selektive Farben ] hinzu.
Hier reduzieren wir im Rotkanal den Magenta und Gelbanteil um 5%
Damit reduzieren wir den vorhandenen Rosaanteil der Haut und lassen sie etwas "gelber" wirken, was sich später natürlicher auswirkt.
Wir fügen nun noch eine neue [ Einstellebene -> Farbton/Sättigung ] hinzu.
Dort erhöhen wir die Sättigung um 8%
Wie schon in den vorangegangen Schritten können diese Werte natürlich von bild zu Bild variieren und ebenso vom Geschmack des bearbeitenden
abhängig sein. Denn auch die Bildbearbeitung ist hier eine Möglichkeit zum künstlerischen Ausdruck. Jeder eben so wie er es mag.
Zuletzt noch auf eine Ebene reduzieren durch [ Ebene -> auf Hintergrund reduzieren ]. Ja ich weiß, was ich vorhin über die Hintergrund ebene
gesagt habe, aber die brauchen wir nun nicht mehr.
Schritt 7 - Leuchtende Augen
Nun wollen wir natürlich noch die Augen leuchten lassen, damit die Bildstimmung weiter angehoben wird. Dazu wählen wir zunächst den Abwedler
Diesen stellen wir auf Mitten und eine Belichtung von 10%. Mit diesen Einstellungen hellen wir nun das Weiß der Augen auf. Vorsicht dabei,
nicht die Iris erwischen und auch nicht zu viel abwedeln, sonst bekommen die Augen einen Geistereffekt. Also immer darauf achten, das noch
Struktur im Weiß zu erkennen ist.
Damit wäre die eigentliche Bearbeitung abgeschlossen und es folgen nur noch 2 schnelle Schritte.
Schritt 8 - Levelanpassung
Nun wollen wir noch eine Levelanpassung vornehmen. Dazu erstellen wir eine neue [ Einstellebene -> Level ] hinzu.
In dieser verschieben wir nun den Schwarz- und Weißpunkt ein wenig nach innen. Damit wirkt das Bild noch leuchtender, da die hellen
Bildbereiche noch einmal etwas aufgehellt werden, ohne dabei den Pulli Grau werden zu lassen. Wir nehmen hierzu die Einstellungen 2 - 1,0 -
250 vor.
Und nun noch eine Ebene [ Einstellebene -> Helligkeit/Kontrast ] hinzu.
Bei der wir die Werte +2/+2 einstellen um den Finalen Kontrastumfang zu gestallten.
Schritt 9 - Bildschärfe
Abschließend kommt noch die Bildschärfe. Wieso macht man das zum Schluss? Die Erklärung ist relativ simpel. Die Schärfe eines Bildes versucht
unser Auge durch Kontrastunterschiede wahrzunehmen. Filter wie Unscharf Maskieren nutzen dies, indem sie den Kontrast zwischen benachbarten
Pixeln anheben, dadurch ergibt sich eine subjektiv andere Schärfewahrnehmung. Wenn wir nun zuerst die Schärfe einstellen würden und dann an
Kurven und Kontrasten drehen wie oben beschrieben würden wir ganz schnell Halos erzeugen und das Bild überschärfen. Also schärfen wir am
Ende und auch das noch mit einem kleinen Trick. Denn eigentlich wollen wir ja Hauptsächlich an den Kanten schärfen, also Wimpern, Haare et
cetera. Also tun wir das, indem wir zunächst eine Kopie unserer Ebene erzeugen. (Strg+J)
Der nun erzeugten Ebene fügen wir eine [ Ebene -> Ebenenmaske hinzufügen -> Alles zeigen ] hinzu. Wir klicken nun auf die Maske und weisen
ihr über [ Bild -> Bildberechnung ] unsere Hintergrundebene zu. Daraufhin wählen wir unter [ Filter -> Stilisierungsfilter -> Konturen
finden ] und schließlich invertieren wir die Maske noch mit (Strg+I). Als Ergebnis haben wir nun eine Ebene, die uns die Kanten des Bildes
maskiert.
Nun klicken wir in dieser Ebene das farbige Bild an und wenden den [ Filter -> Scharfzeichen -> Unscharf Maskieren ] mit den Einstellungen
150% - 0,5 - 5 an
und erhalten so ein eigentlich überschärftes Bild, was aber durch unsere Maske verhindert wird.
Abschließendes
Nicht alles in diesem HowTo kann man immer anwenden. Es gibt viele Möglichkeiten die Haut weicher zu bekommen oder die Bildschärfe zu
erhöhen. Man muss auch die Sättigung nicht immer Hochdrehen, was dem Bild oft einen "billigen" touch verleihen kann. Wer allerdings möchte,
kann diesen Weg oder Auszüge daraus gerne für sich und seine Bilder verwenden. Extremere Einstellungen in den einzelnen Schritten führen
dann am Ende zu einem wesentlich extremer bearbeiteten Bild. Jeder ist hier seines Glückes Schmied.